Mittwoch, 19. April 2006

Mein amerikanischer Mitbewohner

Dieser Artikel ist kurz und ein bisschen sprachmischmaschig, aber sprachmischmaschig entspricht zurzeit haeufig meinem Zustand.

Das Training war heut recht erfolgreich, und anschlieszend waren Nastja und ich noch auf zwei Bier und ein bisschen Essen beim Chinesen. Wetter wie Sau, es schneit, ist drauszen pampig, schlammig und komplett ungemuetlich. Daheim hatte ich noch ca. 15 Seiten zu lesen fuer meinen Literaturkurs morgen, aber vor allem nach getanem Training und zwei Bier straeubt sich die Seele. Passte wie Faust auf’s Auge, dass Jeff zu Hause war. Er war am Kochen. Ich komme also durch die Wohnungstuer, und folgendes Gespraech ergibt sich, waehrend ich mir Jacke und Co. ausziehe und mich anschlieszend in die Kueche begebe: (das Englische lass ich Englisch, das Russische schreib ich und uebersetz.)


Jeff – How do you like the weather?

Ich – Oh my God, I LOVE it. We haven’t had snow for so long!

Jeff lacht. Ich komm in die Kueche, suche auf der Arbeitsplatte die Haelfte eines Wuerstchens, das ich heute Mittag nicht zu Ende gegessen hatte.

Ich – Jeff, you didn’t happen to see the sausage that I…

-unterbricht mich – OH! You were going to eat that? I was just throwing things out. Take a new one! (Es sind seine Wuerstchen.)

Ich – no, never mind, I’m not hungry anyway. Me and Nastya just went to a Chinese place for some food and beer.

Pause… pause… ich moechte vom Training erzaehlen, bin aber in Gedanken wieder ins Russische gerutscht.

Ich – Trenirovka sewodnja woobsche… net, blin. My s Nastjej sewodnja… Blin. Kak “trenirowka” po-anglijskij? (Das Training war heut ueberhaupt… nee, verdammt. Nastja und ich haben heute… verdammt. Was heiszt „training“ auf englisch?)

Jeff – WHAT do you want??? What are you DOING??


Ich – I’m trying to speak English!!


Pause…


Ich – Allright. I’ll go smoke a cigarette, and then I’m going to tell you what I was trying to say.

Das Witzige war, dass ich auch aufm Balkon nicht nach Englisch umschalten konnte. Bin dann wieder hin zu Jeff (die Saetze fuer uebers Training hatte ich mir zurechtgelegt), und wir haben noch ne Stunde geschnackt. Ein Hoch auf Mitbewohner! Vor allem, wenn man seine Texte nicht lesen will, und das noch mit gutem Gewissen nicht wollen kann! („ooh, russisch, okay, ich sollt das lesen. Aber ich muss doch auch an meinem Englisch arbeiten!“)
almutti - 19. Apr, 17:41

Kann ich mir jetzt genau vorstellen, wie ihr beide da am Rumömmeln seid. Gruß an Jeff.

joki - 20. Apr, 06:01

Nachtrag

Jetzt ist der naechste Tag, und drauszen schneit es wie bloed. Weil der Boden aber schon recht warm und der Schnee sehr nass ist, sind die Straszen riesige durch Schneehaufen und –waende begrenzte Seen. Das Wasser kann nicht abflieszen. Die Gehwege sind glatt wie nix. Es ist kaum eine Frau auf Absaetzen zu sehen. Zur Uni bin ich zu Fusz geschlittert, war schon spaet dran, und weil die Stadt ein einziger Stau ist, geht das schneller als mit dem Bus.
Davor aber habe ich mich schwer erschrocken. Erschreckt? Bin ich erschrocken? Erschreckt? Was ist richtig? Ich war schon wach und lag noch im Bett. Normalerweise warte ich, bis Jeff morgens weg ist. Hab ja fuer meine morgendliche Laune noch keinen Preis gewonnen. Jeff geht also, und nach ner weiteren halben Stunde beschliesze ich aufzustehen. Gerade, als ich mich aufrichte, hoere ich jemanden von auszen an der Tuer fummeln! Scheisze, was tun, wenn das jetzt ein Einbrecher ist? (Das Wetter hatte ich ja noch nicht gesehen.) Kommt Jeff. Er wollte mit dem Bus in das Cafe fahren, in dem er jeden Morgen Kaffee trinkt, aber schon bis zur ersten Haltestelle hat der Bus eine Viertelstunde gebraucht. Und das nicht mal ganz bis zur Haltestelle. Die Passagiere haben gemeutert, und der Busfahrer hat sie frueher rausgelassen.

Nun hab ich’s geschafft, nassen, aber nicht gebrochenen Fuszes nach Hause zu kommen, und von hier geh ich heut auch nicht mehr weg. Wollte eigentlich noch zu nem Freund, aber ich sag ab. Ich sitze am Computer und hoere russische Weihnachtsmusik.

almutti - 20. Apr, 08:54

Guten Morgen!

Guten Morgen. Ich bin aus unerfindlichen Gründen früher als nötig wach geworden.
Das hört sich ja irre an mit dem Wetter. Da bin ich ja gerade rechtzeitig wieder nach Hause geflogen. Hier ist heute Frühling, und ich fahre gleich mit dem Rad zur Schule.

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